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Nach der Schnapszahl kommt der Schmerz

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Was nun? Was tun? Unsere Kalender müssen dringend überarbeitet werden. Denn: Wie soll diese Gesellschaft ohne Schnapszahlen funktionieren?

Gerade haben wir wieder erlebt, wie riesig das Bedürfnis nach lustigen Zahlenkombinationen ist. In den Standesämtern reihten sich am 12.12.12 die ansonsten so beziehungsskeptischen jungen Menschen in Schlangen ein. In den Kreißsälen dieses Landes wurden viele, viele Kinder per Kaiserschnitt ans Licht der Welt geholt.  Neuntes Monat? Achteinvierteltes Monat? Völlig egal. Hauptsache, der Geburtstag ist originell. Die Erlanger Uniklinik wurde sogar auf der Titelseite meiner Zeitung dafür gefeiert, dass sie es am 12.12. umd 12.12 Uhr Just-in-Time geschafft hat.

Dass Ärzte einen solchen Blödsinn mitmachen, ist schlimm genug. Aber dem Hobbypsychologen stellt sich an dieser Stelle auch die Frage, was es für ein Babay bedeutet, wenn es aus dem Mutterleib gezerrt wird, obwohl es dazu noch gar keine Lust hat. Droht ein seelischer Schaden, der vielleicht noch größer ist, als nach einer Beschneidung am achten Tag?

Wir können das in aller Ruhe erforschen, dann das Problem mit den Schnapszahlen hat sich erstmal erledigt. Einen 13.13.13 gibt es genauso wenig wie ein paar Jahres später den 34.34.34. Wir fragen uns: Werden die Heiratszahlen nunmehr wieder sinken? Hat die Institution Ehe ihre letzte Chance bis zum Neustart am 10.10.10 verwirkt?

Hofffentlich nicht. Wahrscheinlicher ist die Rückkehr zum Geburtsschmerz. Schnapszahl-Kaiserschnitte sind out, die Wehe wieder normal. So ist es eben in unserer Wirtschaft. Alles wandelt sich. Was dem Chirurgen schadet, hilft der Schwangerschaftsgymnastin. Aber alles geht weiter. Irgendwie.

 


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